21 Bag-of-Goodies-Klassiker – Teil 1

Go to a house and someone hands you a joint in front of a record player and it’s assumed that you’re going to sit for a couple of hours, not talking, hardly moving, living to music.

John Cunnick

Keine Frage. Musik ist etwas sehr persönliches. Musik hören (und dazu tanzen) ebenso. Intime, unvergessliche Momente, die für immer mit ganz bestimmten Tracks verbunden werden. Unzertrennbar, im Guten wie im Schlechten.

Ein einzelner Track verwandelt manchmal ganze Nächte zu funkelnden Legenden, brennt einen kurzen Moment, eine Begegnung, eine Stimmung tief in Herz und Seele.

21 Momente, die sich in Herz und Seele gebrannt haben

21 Jahre bag of goodies - das sind auch 21 Jahre voller ganz besonderer Momente, die durch eben solche besonderen Tracks gezeichnet sind. 21 Tracks, die wir ins Herz geschlossen haben. Die immer wieder an ganz besondere Momente erinnern und genau deshalb immer wieder in unseren Plattentaschen landen. Von den ersten sieben erzählen wir hier.

1. The Love Symphony Orchestra — Let Me Be Your Fantasy

Das ging nur damals, zu Discos Hoch-Zeiten. Eine solch unverblümt lustvolle Disco-Fantasie wagt heute einfach niemand mehr zu produzieren. Vollgas-Percussion, sinnlich säuselnde Vocals, grandioses Streicher-Arrangement. Und dann auch noch ein vom Penthouse Magazin veröffentlichtes Album samt entsprechendem Untertitel: „pulsating disco and romantic moods for loving and dancing“. Für die Tanzfläche jedenfalls der reinste Brandbeschleuniger.

2. T-Connection — Do What You Wanna Do

Ein Bag-of-Goodies-Hit der ersten Stunde. Sieben einhalb Minuten großartige Disco-Funk-Extase. Sieben einhalb Minuten pures Tanzvergnügen und der beste Beweis dafür, dass ein guter Groove unweigerlich in die Beine geht. Sieben einhalb Minuten, die bislang noch immer für glückliche Gesichter auf der Tanzfläche gesorgt haben.

3. Pressure Drop — Unify (Ripped)

Mitte der Neunziger kam die BigBeat-Welle aus London auch nach Tübingen geschwappt. Pressure Drop waren einer der ganz großen Acts und deren „Unify“ landete flux auf unseren Plattenteller und stellte sich sofort als zeitlose Dancefloor-Bombe heraus. Fünf Minuten Schlagzeug- und Percussion-Madness und völlig zu Recht von Michael Reinboth auf die "Future Sounds of Jazz 4“-Compilation gepackt.

4. Hugh Masekela — Don’t Go Lose It Baby

Der Afro-Jazz-Master im Dub-Disco-Gewand. Hymnenartige Vocals, verdrehte HiHats, discoide Gitarrenriffs, hypnotisierende Bläser und mächtige Synthies. Eine perfekte Proto-Techno-Blaupause.

5. Nitro Deluxe — This Brutal House

UK-House-Hymne aus dem Jahre 1987 produziert von Manny Scretching, der wiederum viele Jahre lang Teil des "Sun Ra Arkestra“ war. Einfach, simpel und absolut low-fi und vermutlich genau deshalb so wirkungsvoll. Sorgt auch immer wieder für höchst neugierige Blicke unter den Plattendiggern.

6. Dave Pike — Mathar

So muss man sich eine jener unerwarteten Bomben vorstellen, die wir immer mal wieder auf der Tanzfläche hochgehen lassen. Dann, wenn keiner damit rechnet. Weil man danach freie Fahrt hat und erst recht Gas geben kann. Weil genau das ein Merkmal eines jeden Bag of Goodies Abends ist.

7. Ramsey & Company — Love Call

Als Keb Darge bei seinem ersten Besuch diesen Track spielte, waren zwei Dinge sofort klar. Erstens: das Ding im Original zu bekommen wird nicht nur verdammt schwierig (weil selten), sondern auch verdammt teuer. Zweitens: das Ding ist sowas von gut, dass es trotzdem her musste, egal wie. Glücklicher Weise hat a.) Keb es auf seine Deep-Funk-2-Compilation gepackt und b.) Lotus Land die Nummer als Reissue veröffentlicht, womit sich alle Probleme in Luft aufgelöst haben.

Teil zwei dieser Serie, sprich die nächsten sieben Tracks/Momente gibt es in ein paar Tagen. Klar ist aber auch, das uns das Leben mit noch vielen weiteren aufregenden Momenten bescheren wird. Wann genau, liest Du hier.